Freelancer-Schweiz-News 02/2024
Grüezi liebe Leserinnen und Leser
Der richtige Stundensatz für deine Dienstleistung bildet den Schlüssel zu deinem Erfolg. Ein zu hoher Stundensatz verscheucht die Kunden – Mit einem zu tiefen Stundensatz kannst du nicht überleben. Wir zeigen dir 6 Wege auf, wie du den richtigen Stundensatz festlegst.
Im zweiten Artikel liest du die Details über die traurige Geschichte einer Freelancer-Expertin,
die wegen eines Missverständnisses mit einer Kundin alles hingeschmissen hat.
Viele Unternehmen im Deutschsprachigen bevorzugen das 'du' anstatt das 'Sie' in ihren Unternhemen.
Wir bitten dich um deine Meinung; wie stehst du dazu?
Im Freelancerwitz des Monats liest du darüber, warum ein Elektriker zu früh sterben musste.
Ich wünsche dir auch diesmal viel Spass beim Lesen und natürlich wie immer gute Geschäfte!
Dein Amor Dhaouadi
Mit diesen 6 Schritten legst du deinen Stundensatz richtig fest!
Sowohl am Anfang als auch während deiner Selbstständigkeit wirst du früher oder später mit dem Thema Preis für deine Dienstleistung konfrontiert.
Auch wenn der Stundensatz für jede Freelancer-Dienstleistung anders aussieht, gibt es allgemeine Grundregeln, die für die meisten Dienstleistungen gelten.
Diese 6 Schritte zeigen dir auf, wie du deinen Stundensatz nicht zu hoch und nicht zu tief setzest:
1. Die Basis: Falls du früher in einem Unternehmen fest angestellt warst, nimm dein früheres Gehalt als Ausgangspunkt.
Als Faustregel kannst du dieses um etwa ein Drittel erhöhen. Vergiss dabei nicht, Urlaubstage, Wochenenden, Krankheitstage und andere Kosten zu berücksichtigen.
2. Arbeitszeit: Als selbstständiger Freelancer sollst du nicht nur die aufgewendete Zeit für die Erbringung deiner Projektarbeit rechnen.
Du bist auch für die Kundenakquise, Marketing und Verwaltung zuständig. Diese zusätzliche Arbeitszeit musst du einrechnen.
3. Weitere Ausgaben: Du musst alle möglichen Ausgaben berücksichtigen, die du für deinen Lebensunterhalt und für die Erbringung deiner Dienstleistung brauchst.
Darunter fallen unter anderem Miete, Nebenkosten, Telefon und Internet, Abos, Steuern und Versicherungen, Weiterbildungen usw.
4. Eigene Erfahrungen: Falls du viele Erfahrungen auf dem Buckel hast, darfst du dich nicht unter Wert verkaufen.
Gleichzeitig ist es wichtig, dass du die Kunden mit hohen Stundensätzen abschreckst.
5. Recherche: In Freelancer-Foren und Netzwerken kannst du dich umhören und direkt fragen, was Freelancer in deiner Kategorie verdienen.
Fragen kostet nicht. Und wenn du nicht weiterkommst, kannst du natürlich auch die Stundensätze auf unserer Webseite www-freelancer-schweiz.ch einsehen.
6. Preisstrategie: Obwohl die meisten Freelancer ihre Dienstleistungen nach geleisteten Stunden mit einem festgelegten Stundensatz verrechnen, gibt es grundsätzlich drei Preismodelle.
6.1. Verrechnung nach Arbeitsaufwand: Wie gerade erwähnt, verrechnest du die aufgewendeten Arbeitsstunden nach einem vorher festgelegten Stundensatz.
Nachteil: Um mehr zu verdienen, musst du mehr und härter arbeiten.
6.2. Verrechnung nach Projektkosten: Bei diesem Modell schätzest du ab, wie hoch der Arbeitsaufwand für das Gesamtprojekt sein wird.
Vorteil: Der Kunden stimmt einem Gesamtbudget zu und du kannst loslegen. Und wenn du effizient bist, kannst du was dazuverdienen.
Nachteil: Wenn du dich bei der Aufwandsberechnung verrechnest, dann kann es passieren, dass du mehr Zusatzarbeit leisten musst.
6.3. Wertbasierte Verrechnung: Dieses Verrechnungsmodell nutzen besonders erfahrene Freiberufler, die eine starke Verhandlungsposition ihren Kunden gegenüber haben.
Der Freelancer verrechnet seine Leistung nicht nach geleisteten Arbeitsstunden, sondern nach dem für den Kunden erzieltet Ergebnis. Zum Beispiel: eine Coaching-Session für den CEO eines DAX-Konzerns darf schon das Vielfache kosten als für einen Geschäftsführer eines KMU.
Beim Festlegen deiner Preise solltest du einen gewissen Spielraum für mögliche Gewinneinbussen einplanen.
Als Freelancer wirst du ausschliesslich für die Tage bezahlt, an denen du tatsächlich arbeitest, ohne Anspruch auf Standardleistungen.
Es ist wichtig, dass du dich nicht scheust, Preiserhöhungen vorzunehmen und deine erbrachten Leistungen angemessen zu berechnen. Solange deine Kunden den langfristigen Wert erkennen, sind deine Sätze gerechtfertigt.
Die Expertin, die alles hingeschmissen hat!
Stell dir vor, du bekommst über Freelancer-Schweiz eine Anfrage von einer potenziellen Kundin. Du freust dich darauf. Du machst deine Recherche im Internet über ihr Geschäft; du informierst dich über ihre Organisation, den Standort der Firma, ihre Kunden und den Markt, den sie bedient.
Über die sozialen Medien findest du heraus, dass sie zuletzt mit ihrer Familie auf den Malediven war und schönen Urlaub hatte.
Bis hierhin sind es eigentlich gute Voraussetzungen gewesen, um ein gutes Gespräch mit der Kundin zu führen; sollte man meinen.
Unsere Freelancer-Expertin (ich nenne sie einfach Andrea) meldet sich beim Team von Freelancer-Schweiz.ch; sie fordert eine sofortige Löschung ihres Profils. Ohne Angaben von Gründen, ohne Wenn und Aber, einfach so.
Was ist passiert?
Nach der Rückkehr aus ihren Ferien hatte unsere Kundin viel um die Ohren gehabt. Viele Probleme, viele Meetings, viele Telefongespräche. Es ging drauf und drüber.
Unter den vielen Anrufern meldete sich Andrea auf dem Handy. Sie wurde von unserer Kundin abgeblitzt und bekam eine Abfuhr.
Bei Freelancer-Schweiz waren wir natürlich unglücklich über die Situation, denn meistens sind unsere Nachfrager seriös.
Die Kundin meldete sich bei uns per E-Mail und hat sich für den Vorfall entschuldigt. Sie dachte, dass der Anruf von Andrea ein Spam-Anruf war und deshalb hat sie sie abgeblitzt.
Sie hat uns weiter mitgeteilt, dass sie mit Andrea Kontakt aufgenommen und sich noch einmal entschuldigt hat. Leider wollte unsere Expertin die Zusammenarbeit nicht besprechen. Wir mussten unsere Kundin am Ende eine andere Freelancerin vorstellen.
Solche Vorfälle sind zwar selten, aber sie sind unvermeidlich. Obwohl die Kundenanfragen bei Freelancer-Schweiz.ch in den überwiegenden Fällen seriös sind, musst du damit rechnen, dass der Kunde eventuell Ferien (manche Anfragen werden tatsächlich aus den Ferien heraus gestellt), Meeting oder ein dringendes Problem hat, das er lösen muss.
Egal, was passiert, du musst souverän und ruhig bleiben. Du hast ohnehin keine andere Wahl. Du sollst die Reaktion der Kunden nicht persönlich nehmen (sie sind nicht persönlich, denn die Kunden kennen dich bislang nicht).
Und solche extremen Entscheidungen wie diese von Andrea solltest du erst treffen, wenn du dich erst beruhigt und die Situation ganz objektiv analysiert hast. Eine Nacht drüber schlafen, so zu sagen.
Was ist dir lieber?
Im neuen Format unseres Newsletters haben wir uns für das 'du' entschieden.
Wir merken im deutschsprachigen Raum einen Kulturwandel in den Unternehmen. Viele Chefs bevorzugen vermehrt das 'du' in ihren Unternehmen.
Wie siehst du das?
Sag uns bitte deine Meinung. Klick bitte auf den Link und nimm in unserer Umfrage teil.
'Du' oder 'Sie', du entscheidest!
Freelancer-Witz des Monats: Der Elektriker, der zu früh sterben musste!
Am Himmelstor steht ein Elektriker, erst 35 Jahre alt.
'Warum habt ihr mich so jung sterben lassen?', fragt er Petrus vorwurfsvoll.
Petrus sieht in seinem Register nach und sagt dann: 'Nach den Stunden, die du deinen Kunden berechnet hast, bist du 95 Jahre alt, und da meinten wir, es sei für dich jetzt an der Zeit.'
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